Sechs Interreg-Projekte genehmigt

Der Interreg-Ausschuss der euregio rhein-maas-nord hat sechs neue Projekte im Rahmen des Kleinprojektefonds genehmigt.

Menschen auf beiden Seiten der Grenze zu motivieren, eine Band miteinander zu formieren. Dieses Ziel haben sich Brüggen und Beesel gesetzt. Unter dem Motto: „Musik braucht keine Sprache und verbindet über Grenzen hinweg“ werden zwei Gruppen von 10 bis 12 Personen von einem professionellen Musikcoach betreut. Sie werden nicht nur gemeinsam proben, sondern auch einen eigenen Song schreiben und ein Musikvideo drehen. Natürlich werden die beiden Bands auch vor Publikum in den Niederlanden und in Deutschland spielen.

In diesem Jahr jährt sich der 500. Geburtstag (1525) des Kartographen Christian Sgrooten. Er kartierte das Gebiet der Euregio Rhein-Maas-Nord im 16.Jahrhundert ohne die technischen Hilfsmittel, wie wir sie heute kennen. Sgrooten lebte in Sonsbeck bei Kalkar, wo auch eine Eröffnungsausstellung zu sehen ist. Sie wird durch die Euregio wandern, so dass jeder sehen kann, wie das heutige Gebiet vor 500 Jahren aussah. Außerdem wird es ein Bildungsprojekt für Schulen und eine deutsch-niederländische Publikation geben.

Zwanzig Schützenvereine auf deutscher und zwanzig auf niederländischer Seite werden am 26. Juli einen Gründungskongress abhalten, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken. Ziel ist es, ihre Traditionen langfristig zu sichern und mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zur Völkerverständigung beizutragen. Festgehalten wird dies in einer gemeinsamen Charta. Die Bruderschaft St. Sebastian und St. Marien Lobberich 1960 e.V. und die Akkermansgilde aus Venlo sind die Projektpartner.

Die Jazzszene in der Euregio zu stärken, ist das Ziel des Twin-Towns-Jazzfestivals am 12. und 13. September in Roermond und Mönchengladbach. Jazzclubs aus beiden Orten wollen mit Meisterkursen, Workshops und Auftritten das Netzwerk von Profi- und Amateurmusikern stärken. Eine Roermonder Band wird in Rheydt und eine Mönchengladbacher Band auf dem Münsterplein in Roermond auftreten. Außerdem wird es eine zweisprachige Broschüre geben, in der die Jazzaktivitäten in der Euregio mit Veranstaltungsorten, Sessions und Festivals vorgestellt werden.

Das Ziel von „Connecting Cities through Culture“ ist die Stärkung des Kultur- und Kreativsektors zwischen Roermond und Mönchengladbach im weitesten Sinne. Die beiden Partnerkommunen werden (praktisches) Fachwissen austauschen, Akteure zusammenbringen und kulturelle Produktionen der einen Stadt in der anderen Stadt anbieten, zum Beispiel im Rahmen eines Stadtfestes. Es geht um die Stärkung des kulturellen Sektors im städtischen Raum innerhalb der Euregio. Die ‚Urbanes Kulturlabor GmbH‘ wird das Projekt begleiten.

Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt es zwischen Venlo und Nettetal auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Machbarkeitsstudie. In Nettetal an der Grenze zu Venlo gibt es ein Gewerbegebiet, auf dem Sonnenkollektoren installiert werden können, deren Strom auch in die Niederlande geliefert werden könnte. Die nationale Gesetzgebung lässt jedoch keinen direkten Stromaustausch über die Grenze hinweg zu. Beide Städte wollen untersuchen, ob es in Zukunft noch Möglichkeiten gibt, erneuerbare Energie über die Grenze zu bekommen.

Foto: euregiohaus in Mönchengladbach, Frühlingsgefül