Der INTERREG-Ausschuss der euregio rhein-maas-nord hat am 28. April fünf neue People-to-People-Projekte genehmigt. Von September bis November 2021 verbinden sich Künstler aus dem Grenzland im Projekt ‘Borderland residences’, niederländische und deutsche Ehrenamtler werden einen Spielplatz umgestalten, sodass dieser für Kinder mit Behinderungen uneingeschränkt nutzbar ist, acht Künstler werden sich im neu zu eröffnenden Atelier im Museum van Bommel van Dam in Venlo mit dem Thema ‘mehr grün in Städten und Dörfern’ beschäftigen, die Gemeinden Echt-Susteren und Selfkant organisieren am 9. April 2022 “ ’t Passie verhoal“ im Dialekt und die Stadt Nettetal und die Gemeinde Venlo möchten ein digitales Magazin herausgeben ,damit man jenseits der Grenze besser informiert ist. Diese fünf neuen INTERREG-Projekte haben alle als Ziel, Menschen aus der Grenzregion näher zueinander zu bringen. Vor allem durch die Pandemie ist dieses Thema wichtiger als je zuvor.
Borderland residences
Aus einem grenzübergreifenden Symposium ist eine Projektgruppe mit Vertreter*innen der Museums- und Residenzlandschaft dies- und jenseits der Grenze hervorgegangen, die unter dem Titel ‘Borderland residences‘ ein INTERREG-Projekt für die Euregio initiieren möchte. Im Zeitraum September bis November 2021 verbinden sich die Residenzen von ca. zehn Stipendiat*innen. Das ist gerade in dieser Corona-Zeit für die Künstler sehr wichtig. Sie kommen Ende August erstmals zusammen in einer zweitägigen, teils öffentlichen Auftaktveranstaltung. Ganztägige Workshops folgen bis November. Gemeinsam werden Kunstinstitutionen der Euregio besucht und Expert*innengespräche organisiert. Geplant sind außerdem Solo- oder Kleingruppenausstellungen nach Ende der drei Monate sowie eine öffentliche Abschlussveranstaltung. Ein deutsch-niederländisches Kuratorenduo wird das euregionale Programm sowie die Kommunikation organisieren. Zu den Experten-Stammtischen, öffentlichen Präsentationen und digitalen Fortbildungsangeboten sind alle Künstler*innen der Euregio ausdrücklich eingeladen. Die Zusammenarbeit vom Kulturraum Niederrhein e.V. und des Museums van Bommel van Dam ist Garant für inhaltlich hochwertige und wertvolle Projekte im Bereich Kunst und Kultur.
Integratives Spielen Spielplatz Kitskensberg
15% aller Familien hat ein Kind mit einer Behinderung. Das Ziel dieses INTERREG-Projektes ist die integrative Umgestaltung des Spielplatzes Kitskensberg in Roermond, den jährlich 50.000 Menschen besuchen; davon kommen ca. 20.000 aus Deutschland. Mit Hilfe vieler deutscher und niederländischer Ehrenamtler wird der Spielplatz umgebaut, ein spezielles Spielgerät für Kinder mit Behinderungen angeschafft und verschiedene Spielangebote für Kinder mit jeglicher Art von Behinderung gemacht, so wie körperlich behinderte Kinder, aber auch blinde oder sehbehinderte Kinder sowie Kinder mit Autismus. In der Euregio gibt es bisher keinen Ort, an dem sich Familien mit behinderten Kindern treffen können. Je mehr alle Kinder zusammen gebracht werden, so wird eine tolerante Gesellschaft entstehen, in der jeder da sein kann und die Menschen sich gegenseitig mit Respekt begegnen.
Neue Aussichten
Mit ‘Neue Aussichten’ lädt das Museum van Bommel van Dam ein Jahr lang acht niederländische und deutsche Künstler und Designer ein, zu untersuchen, wie wir unseren Lebensraum auf Dauer lebenswert und gesund erhalten können. Jeder Künstler wird sich auf einen bestimmten Ort in Venlo oder Venray konzentrieren. Die Macher suchen dort nach neuen Möglichkeiten, um Grün in unsere Dörfer und Städte zu integrieren und vor allem nach Wegen Bewohner dafür zu begeistern. Sie werden jeweils für sechs bis acht Wochen ein Atelier im Museum van Bommel van Dam nutzen. Dieses befindet sich im Dachgeschoss des komplett renovierten Gebäudes, das im Juli 2021 eröffnet wird. Das Museumsatelier ist öffentlich zugänglich und eignet sich daher sehr gut, um ins Gespräch zu kommen, Besprechungen zu organisieren und kleine Präsentationen zu gestalten. Dieses INTERREG Projekt vereint zwei Initiativen miteinander: Die Unterstützung von Künstlern und die Erhaltung/Schaffung von Grün im städtischen Umfeld.
’t Passie Verhaol 9. April 2022
Stiftung Tiba Nieuwstad, zusammen mit der Gemeinde Echt-Susteren und der Heimatvereinigung Selfkant organisieren im Frühjahr 2022 “t Passie verhaol“: eine zeitgenössische Dialektversion um die bekannte Passionsgeschichte. Ziel ist es, das positive Gefühl des Miteinanders in der Euregio zu betonen. Wer nimmt teil am 9. April 2022? Der PASSIE-Chor: Achtzig Sängerinnen und Sänger aus allen drei Ländern, die gemeinsam musizieren. Kerzenträger: Es sind Konfirmanden aus allen drei Ländern, die während des PASSIEGottesdienstes die gesegneten Kerzen aus den Kirchen und Kapellen der Region tragen. Geschichtenerzähler: Drei Geschichtenerzähler, jeder in seinem eigenen regionalen Dialekt (Middel-Limburgs, Selfkant, Maaseik), werden die Geschichte dem Publikum vortragen. Bogenschützen und Statisten: Die Bogenschützen sind alle Mitglieder der Schützenvereine von Nieuwstadt, Havert und Kinrooi. Die Besonderheit dieses INTERREG-Projektes ist, dass über ihre Vereine eine Vielzahl deutsche und niederländische Bürger aus den Nachbargemeinden Echt-Susteren und Selfkant zusammenarbeiten, wodurch die Menschen noch enger zusammenwachsen.
Digitales Magazin: Euregio von drinnen
Die Stadt Nettetal und die Gemeinde Venlo möchten wöchentlich ein zweisprachiges digitales Magazin herausgeben mit einer grenzüberschreitender Redaktion und Themen beider Länder. Das Magazin heißt “EuregioVanbinnen / EuregioVondrinnen” und berichtet über Tourismus, Kultur, Geschichte, Ausflugsorten, Gastronomie, Radtouren und Veranstaltungen. Auch Wirtschaft ist ein wichtiges Thema. Durch Präsentation von Unternehmen möchte das Magazin Verbindungen schaffen zwischen Venlo und Nettetal und die Zusammenarbeit fördern. Weiter gibt es Berichte aus Politik, Vereins- und Gesellschaftsleben, Informationen für Bürgerinnen und Bürger und aus den beiden Rathäuser. Look und Feel des Magazins sollen einheitlich, dennoch regional angepasst sein. Start dieses INTERREG-Projektes soll der 1.6.2021 mit einer Projektlaufzeit bis zum 30.06.2022 sein. In diesem Jahr sollen nicht nur die organisatorischen Grundlagen geschaffen werden, sondern das Produkt redaktionell schnellstmöglich an den Start gehen. Im Projektjahr ist über Kommunikation und Marketing die nachhaltige Durchführung des Projektes zu sichern.