Wie können wir junge Talente und Nachwuchskräfte an die Grenzregion binden und so der Abwanderung (Braindrain) entgegenwirken? Und wie können wir das Profil der Region schärfen und sie attraktiver machen? Der Ausschuss für Arbeitsmarkt und Bildung der euregio rhein-maas-nord diskutierte diese Themen am 27. September in einem World Café bei der Fontys Venlo University of Applied Sciences. Anwesend waren diesmal auch Vertreter der MKB-Limburg, des Limburgse Werkgevers Vereniging und der IHK Mittlerer Niederrhein. Fazit: Es ist wichtig, dass die Studenten nicht nur die Innenstadt, sondern auch die Unternehmen in den verschiedenen Kommunen von Anfang an kennen lernen, damit sie entscheiden können, wo sie nach ihrem Abschluss arbeiten wollen. Städte und Gemeinden sollten aktiv auf Berufs- und Hochschuleinrichtungen mit einem Angebot zugehen, damit die Studierenden wissen, wo sie z.B. Praktika machen können. Eine informative App, sowie die bereits für Arbeitsmigranten existiert, könnte dabei hilfreich sein. Unternehmen auf der anderen Seite, insbesondere KMU, sollten sich stärker auf Angebote konzentrieren, bei denen die Studierenden gelernt haben, in unterschiedliche Projekten und Abteilungen zu arbeiten. Auch flache Hierarchien und eine zeitgemäße Digitalisierung sind heute wichtig.

Die Studenten selbst arbeiten gerne in der Region, wenn sich Wohnen und Arbeiten gut vereinbaren lassen, vor allem wenn sie eine Familie gründen wollen oder ein leidenschaftliches Hobby und Freunde haben. Bei der Fontys in Venlo finden 80 % der Studenten nach ihrem Abschluss eine Stelle in einem Umkreis von 150 Kilometern. Es gibt also keinen Braindrain. Die Ausschussvorsitzende Dörte Schall, Beigeordnete der Stadt Mönchengladbach, betonte dass es keinen Abschluss ohne Anschluss geben sollte. Es ist also wichtig, das richtige Studium zu machen, um später einen guten Job zu bekommen. Vorzugsweise in der Region.

Am 11. November wird bekannt gegeben, wer der euroregionale Gewinner des Bommel-Van-Dam-Preises 2023 ist. Ein deutsch-niederländisches Auswahlkomitee und eine Jury werden entscheiden, welcher der drei Künstler diesen Preis erhält. Die Werke werden dann bis zum 9. Februar 2024 zu sehen sein. Das renovierte Museum van Bommel van Dam in Venlo rechnet mit rund 2.000 deutsch-niederländischen Besuchern.

Eine alleinerziehende Mutter, die im Gesundheitswesen arbeiten möchte und eine Umschulung machen will, zieht es vor, ihren Theorieunterricht in ihrer Freizeit digital zu absolvieren, anstatt vier Stunden in einem Klassenzimmer zu sitzen. Das deutsche und das niederländische Gesundheitssystem sind „ähnlich, aber nicht identisch“ und können daher voneinander lernen. Die Altenheime Stadt Mönchengladbach GmbH, die Coöperatie LIZ Venray, die Stichting De Zorggroep Noord en Midden-Limburg Venlo und die Franziskusheim gGmbH Geilenkirchen wollen dies systematisch tun, indem sie gemeinsam digitale Lernmöglichkeiten erforschen.

Mit einer Eintrittskarte in neun Museen der euregio? Das ist demnächst vom 10. November bis 10. Dezember in Museen der Partnerstädte Krefeld und Venlo sowie Roermond und Mönchengladbach möglich. So kann man das grenzüberschreitende Museumsangebot kennen lernen. Während des Museumswochenendes am 11. und 12. November verkehren zudem zwei kostenlose Busse zwischen den genannten Partnerstädten.

Die Gemeinden Roerdalen und Wassenberg werden eine handliche Karte (A3, ausklappbar) in deutscher und niederländischer Sprache herausgeben, die dem Besucher erste touristische Informationen bieten soll. Die beiden Gemeinden, die aneinander grenzen, wollen damit den Blick über die Grenze fördern.