„Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Großbrandes im Meinweg hat sich bewährt“

 

Der Deutsch-Niederländische Naturpark Maas-Schwalm-Nette ist gekennzeichnet von schönen Landschaften mit viel Heide und Wald. Im Zentrum des Naturparks befindet sich der Meinweg. Vom 20. bis zum 24. April bekämpften dort niederländische und deutsche Feuerwehren gemeinsam den Großbrand, der 200 ha Natur und Wald vernichtete. Davon 10 ha auf deutscher Seite in der Gemeinde Niederkrüchten. Lesen Sie hier den Newsletter zum Großbrand.

 

Nachdem 2010 in den Niederlanden mehrere Großbrände in Naturschutzgebieten auftraten wurde ein nationales Programm Natur und Waldbrandprävention gestartet. Im Rahmen dieses Programms wurde von der niederländischen Provinz Limburg, der Feuerwehr Limburg Nord, der Nationalparkverwaltung NP Meinweg und der Gemeinde Roerdalen in 2014 ein Pilotprojekt im niederländischen Teil des Meinwegs durchgeführt. Ergebnisse dieses Projektes war die Feststellung eines hohen Risikos auf Entstehung eines Großbrandes und die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Forstwirtschaft und Naturschutz.


Bei der Vorstellung der Ergebnisse für die angrenzenden deutschen Feuerwehren und Grenzkommunen in 2015 durch die Bürgermeisterin Monique de Boer-Beerta der niederländischen Gemeinde Roerdalen wurde die Notwendigkeit dieses Thema grenzüberschreitend aufzugreifen klar. Der deutsch-niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-Nette in Roermond hat dazu in 2016 das INTERREG Projekt Natur- und Waldbrandprävention gestartet (INFO). Ziel war die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Forst, Naturschutz und Feuerwehr zu verbessern und Maßnahmen zur Reduzierung der Brandgefahr umzusetzen. Erste Bewährungsproben und Ergebnisse der Zusammenarbeit zeigte sich beim Brand auf der Heronger Heide in Straelen im August 2018, die unter Mithilfe eines niederländischen Löschhubschraubers relativ schnell gelöscht werden konnte.Beim jüngsten Großbrand im Meinweg im April gelang dies trotz Einsatz von mehreren Löschhubschraubern jedoch leider nicht. Bedingt durch extreme Trockenheit und starker Ostwind konnte dieser Brand trotz sehr hohem Personal- und Materialaufwand erst nach fünf Tagen endgültig gelöscht werden. „Bei der Löschung des Feuers spielte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und Einsatzleitungen aus beiden Ländern dennoch eine entscheidende Rolle“ betont der Vorsitzende des grenzüberschreitenden Naturparks Andreas Budde.


Noch im Februar wurden Maßnahmen zur Entfernung von Nadelgehölzen entlang geplanter Brandschneisen druchgeführt. Die in der Gemeinde Roerdalen angelegte Löschwasserentnahmestelle nahe des Effelder Waldsees konnte sofort benutzt werden um die benötigten Wassermengen für die Löschfahrzeuge und Löschhubschrauber zu liefern. Im Projekt Natur- und Waldbrandprävention waren für dieses Jahr gemeinsame Übungen von niederländischen und deutschen Feuerwehren vorgesehen. Die Vorbereitung dazu konnten wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Geschäftsführer Leo Reyrink meint dazu: „Aus der Evaluierung der Zusammenarbeit zur Löschung des Großbrandes im Meinweg können die Projektpartner mehr lernen als bei der erfolgreichsten Übung“.


INTERREG Projekt Natur- und Waldbrandprävention


 

Das Projekt Natur- und Waldbrandprävention wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland- Niederland durchgeführt und durch die Europäische Union, das Ministerium WIDE des Landes Nordrhein- Westfalen und die niederländische Provinz Limburg mitfinanziert. Die Kosten des Projektes (2016-2020)betragen € 840.000.

 


Von Goch bis Wassenberg beteiligen sich neben 16 niederländischen und deutschen Grenzgemeinden Naturschutzorganisationen und Forsteinrichtungen als Projektpartner finanziell am Projekt.

Ziel des Projektes ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Durchführung von Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Natur- und Waldbränden im Grenzwald, im niederländisch deutschen Meinweg und im niederländischen Nationalpark Maasduinen.